Letztes Update: 12. April 2025
Die PAYONE-Händlerumfrage zeigt, dass die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz im KMU-Handel weitgehend unerschlossen sind. Nur wenige Unternehmen setzen bereits innovative KI-Lösungen ein, was großes Potenzial für die Zukunft bedeutet.
Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Große Unternehmen setzen längst auf intelligente Systeme, um Prozesse zu optimieren und Kunden besser zu erreichen. Doch wie sieht es mit KI im KMU-Handel aus? Eine aktuelle Händlerumfrage von PAYONE zeigt: Kleine und mittelständische Händler in Deutschland und Österreich stehen dem Thema noch skeptisch gegenüber. Nur wenige Vorreiter wagen bislang den Schritt in die KI-Welt.
Die Ergebnisse der PAYONE-Umfrage sprechen eine klare Sprache: Nur 13 Prozent der befragten Händler in Deutschland und 12 Prozent in Österreich haben sich intensiv mit KI auseinandergesetzt. Die Mehrheit der Händler hat sich bislang kaum oder gar nicht mit dem Thema beschäftigt. Dabei bietet KI im KMU-Handel durchaus Chancen, um Prozesse effizienter zu gestalten und Kundenbindung zu stärken.
Doch warum ist das Interesse an KI im KMU-Handel so gering? Ein Grund könnte sein, dass viele Händler den konkreten Nutzen für ihr eigenes Geschäft noch nicht erkennen. Laut Umfrage können 54 Prozent der Händler aktuell keinen Bezug zwischen KI und ihrem Unternehmen herstellen. Weitere 37 Prozent sehen zwar Chancen, wissen aber nicht, wie sie diese konkret nutzen können. Nur 9 Prozent glauben, dass ihr Geschäftsmodell überhaupt nicht von KI profitieren könnte.
Die Zurückhaltung gegenüber KI im KMU-Handel hat mehrere Ursachen. Ein zentraler Punkt ist die Sorge um Datenschutz und Privatsphäre. Ganze 73 Prozent der Händler befürchten, dass ihre Kunden durch mögliche Überwachung und Datenverarbeitung abgeschreckt werden könnten. Diese Angst ist nachvollziehbar, denn gerade im stationären Handel spielt Vertrauen eine entscheidende Rolle.
Ein weiterer Faktor sind die vermuteten hohen Kosten und der Ressourcenaufwand. 62 Prozent der Händler verbinden KI mit hohen Investitionen, die sich möglicherweise nicht rentieren. Gerade kleinere Unternehmen scheuen daher das Risiko, in Technologien zu investieren, deren Nutzen sie nicht klar einschätzen können.
Auch die Angst vor Kontrollverlust spielt eine Rolle. 51 Prozent der Händler befürchten, dass KI-Systeme ein Eigenleben entwickeln könnten. Fehlerhafte Produktempfehlungen oder falsche Entscheidungen könnten das Vertrauen der Kunden nachhaltig beschädigen. Diese Sorge zeigt, dass Händler noch nicht ausreichend über die Funktionsweise und Kontrollmöglichkeiten von KI informiert sind.
Trotz aller Skepsis erkennen Händler durchaus Potenziale für KI im KMU-Handel. Besonders in Bereichen, die bereits heute erfolgreich mit KI arbeiten, sehen sie Chancen. So halten 61 Prozent automatische Übersetzungen für sinnvoll, um internationale Kunden besser zu erreichen. Auch die Abwehr von Cyber-Angriffen (49 Prozent) und die Betrugsprävention (43 Prozent) gelten als vielversprechende Einsatzfelder.
Weniger Zuspruch erhalten dagegen intelligente Produktempfehlungen (21 Prozent), Produktberatung und Instore-Navigation (17 Prozent) sowie Chatbots im Kundenservice (15 Prozent). Hier zeigt sich, dass Händler den Mehrwert von KI im direkten Kundenkontakt noch nicht ausreichend erkennen.
Ein Bereich, in dem Händler durchaus offen für KI sind, ist das Payment. 55 Prozent der Befragten wünschen sich automatische Vorschläge für die jeweils günstigste Zahlungsmethode. Hier zeigt sich, dass Händler vor allem an Lösungen interessiert sind, die Kosten sparen und Prozesse vereinfachen.
Auch kundenorientierte Lösungen stoßen auf Interesse: 47 Prozent der Händler möchten, dass Kunden automatisch die zuletzt verwendete Zahlungsart vorgeschlagen wird. 45 Prozent wünschen sich sogar Empfehlungen für nachhaltige Zahlungsmethoden. Diese Ergebnisse zeigen, dass Händler durchaus bereit sind, KI im KMU-Handel einzusetzen, wenn der Nutzen klar erkennbar ist.
Die Umfrage macht deutlich, dass viele Händler noch nicht ausreichend über KI informiert sind. Die meisten Einschätzungen basieren auf Gefühlen und spontanen Annahmen, nicht auf fundiertem Wissen. Hier liegt eine große Chance für Verbände, Kammern und Dienstleister, den Mittelstand gezielt zu unterstützen.
Gerade kleine und mittelständische Händler benötigen praxisnahe Informationen und konkrete Beispiele, wie KI im KMU-Handel erfolgreich eingesetzt werden kann. Workshops, Schulungen und Best-Practice-Beispiele könnten helfen, Ängste abzubauen und den Nutzen von KI greifbar zu machen.
Einige wenige Händler haben bereits den Schritt gewagt und setzen KI erfolgreich ein. Diese Pioniere zeigen, dass KI im KMU-Handel durchaus praktikabel und rentabel sein kann. Beispielsweise nutzen Händler KI-basierte Systeme, um Lagerbestände automatisch zu optimieren oder Kunden gezielt anzusprechen.
Solche Erfolgsbeispiele könnten anderen Händlern Mut machen, ebenfalls in KI zu investieren. Denn gerade im Mittelstand sind es oft die positiven Erfahrungen anderer Unternehmen, die den Ausschlag für eigene Investitionen geben.
Die PAYONE-Umfrage zeigt, dass KI im KMU-Handel aktuell noch in den Kinderschuhen steckt. Doch das Potenzial ist groß. Händler, die sich frühzeitig mit dem Thema beschäftigen, könnten langfristig Wettbewerbsvorteile erzielen. Denn KI bietet zahlreiche Möglichkeiten, Prozesse effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und Kunden besser zu erreichen.
Es ist daher ratsam, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Auch wenn der Einsatz von KI aktuell noch nicht für jedes Unternehmen sinnvoll erscheint, könnte sich dies in wenigen Jahren ändern. Händler, die dann bereits über grundlegendes Wissen verfügen, werden schneller und erfolgreicher reagieren können.
Die Ergebnisse der PAYONE-Händlerumfrage zeigen deutlich: KI im KMU-Handel ist aktuell noch weitgehend unerschlossen. Händler stehen dem Thema skeptisch gegenüber und erkennen oft noch nicht den konkreten Nutzen für ihr Geschäft. Doch die Potenziale sind groß, und erste Pioniere zeigen bereits, wie KI erfolgreich eingesetzt werden kann.
Um die Chancen von KI im KMU-Handel zu nutzen, benötigen Händler gezielte Unterstützung und praxisnahe Informationen. Verbände, Kammern und Dienstleister sind hier gefragt, um den Mittelstand auf dem Weg in die digitale Zukunft zu begleiten. Denn eines ist klar: KI wird auch im KMU-Handel langfristig eine wichtige Rolle spielen. Wer sich frühzeitig informiert und vorbereitet, wird langfristig profitieren.
Die Nutzung von KI im KMU-Handel eröffnet zahlreiche Chancen, die bisher nur von wenigen Pionieren ausgeschöpft werden. Gerade kleine und mittlere Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die passenden Technologien zu finden und sinnvoll zu integrieren. Dabei spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle, um Prozesse effizienter zu gestalten und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Die KI IT-Service-Desk zeigt beispielhaft, wie Künstliche Intelligenz in der Praxis eingesetzt werden kann, um den Kundenservice zu verbessern und interne Abläufe zu automatisieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für KMU ist die umfassende KMU Digitalisierung, die weit über einzelne Anwendungen hinausgeht. Nur wer die Digitalisierung ganzheitlich angeht, kann das volle Potenzial von KI im KMU-Handel ausschöpfen. Dabei gilt es, sowohl technische als auch organisatorische Hürden zu überwinden und die Mitarbeitenden frühzeitig einzubinden, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.
Auch die Frage der europäischen KI-Souveränität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Gerade für den Mittelstand ist es wichtig, auf vertrauenswürdige und datenschutzkonforme Lösungen zu setzen, die langfristig Unabhängigkeit von globalen Anbietern gewährleisten. So können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und gleichzeitig den Anforderungen des Marktes gerecht werden.